Berufsverband Niedergelassener Chirurgen e.V.

Protesttag 02.10.2023

Praxis Kollaps

Ob Zeit Online, RTL, Stuttgarter Zeitung oder Ärzteblatt: In diesen Tagen ist überall zu lesen, dass die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) nicht weniger als eine Kehrtwende beim ambulanten Operieren fordert. Mindestens ein Viertel aller Klinikbehandlungen könnten und sollten eigentlich ambulant erbracht werden, betonte KBV-Chef Dr. Andreas Gassen.

Mit einem Positionspapier zum ambulanten Operieren in der Urologie haben sich der Berufsverband der Deutschen Urologie (BvDU) und die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) sich zur künftigen Vergütung ambulanter Operationen geäußert. Eine ihrer Forderungen betrifft die angemessene Erstattung von Hygiene- und Sachkosten. Die Verbände mahnen im Zuge der politisch gewünschten Ambulantisierung aber auch Investitionen in vertragsärztliche Strukturen an.

Im Rahmen einer gemeinsamen Klausurtagung am 16. und 17.Juni 2023 in Frankfurt haben die beiden großen chirurgischen Berufsverbände, der Berufsverband der Deutschen Chirurgie (BDC) und der Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC), die Zukunft der chirurgischen Versorgung der Bevölkerung im ambulanten wie auch im stationären Sektor diskutiert. Dabei waren der Nachwuchsmangel in der Chirurgie, die von der Politik gewünschte Ambulantisierung und die chirurgische Weiterbildung zentrale Themen.

Für die nächsten zehn Jahre rechnet die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) mit der Schließung vieler Klinikstandorte in Deutschland. Zugleich ist im Zuge der Krankenhausreform eine stärkere Spezialisierung im stationären Sektor vorgesehen. Aus Sicht der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) kann der ambulante Sektor als Vorbild dienen – und zugleich freiwerdendem Klinikpersonal neue berufliche Perspektiven bieten.

Während der Corona-Pandemie mussten viele Schutzmaßnahmen etabliert und mehrfach angepasst werden, um die Verbreitung des Virus so gut wie möglich einzudämmen. Nach über drei Jahren ist die Pandemie nun – auch „offiziell“ – vorbei. Alle verbindlichen flächendeckenden Maßnahmen wurden aufgehoben und die Hygiene in medizinischen Einrichtungen kann wieder auf das „normale Niveau runtergefahren“ werden. Dies ist nach Einschätzung des Kompetenzzentrums Hygiene und Medizinprodukte der KVen und der KBV…

Arzneimittelähnliche Medizinprodukte wie z. B. Gele, Emulsionen oder Hydrogele fehlen die Haupteigenschaften von Verbandmitteln, eine Wunde abzudecken und/oder Wundflüssigkeit aufzusaugen. Dies hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) klargestellt. Diese Produkte sind deshalb den sogenannten sonstigen Produkten zur Wundbehandlung zuzuordnen und können ab Dezember 2023 nur noch bei einer positiven Nutzenbewertung durch den G-BA im Einzelfall verordnet werden.

Einer Online-Befragung von 2.000 Menschen in Deutschland im Auftrag des Asklepios-Konzerns hat ergeben, dass 75% den Trend zu mehr ambulanten Operationen begrüßen – aber nur 46% hierfür eine vertragsärztliche OP-Praxis als den geeigneten Ort für einen solchen Eingriff ansehen. Dass eine Mehrheit angeblich das Krankenhaus bevorzugt, zeugt für den BNC von suggestiver Fragetechnik, die ausschließlich auf ein krankenhausfreundliches Medienecho abzielt.

Diabetes ist einer der Hauptrisikofaktoren für die Entstehung und Progression der peripheren Verschlusskrankheit (PAVK). Das Vorliegen beider Erkrankungen verschlechtert die allgemeine Prognose der Betroffenen. Besteht eine Indikation für eine Revalkularisation, wird ein endovaskuläres Vorgehen empfohlen.

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