Berufsverband Niedergelassener Chirurgen e.V.

Geschichte des BNC

Im Jahr 1995 machte sich unter den niedergelassenen Chirurgen in Deutschland Unzufriedenheit breit. Mit der Neufassung des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes (EBM) stand ein neuer Abrechnungskatalog ins Haus, der die Interessen der rund 3.500 Chirurgen in eigener Praxis nicht angemessen berücksichtigte. Viele niedergelassene Chirurgen fühlten sich vom großen Berufsverband Deutscher Chirurgen, der bis heute von Krankenhaus-Chirurgen dominiert wird, nicht ausreichend vertreten.
Am 13. Januar 1996 gründeten 30 niedergelassene Chirurgen aus dem ganzen Bundesgebiet in Köln den Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC), unmittelbar im Anschluss wurden regionale Arbeitsgemeinschaften Niedergelassener Chirurgen, ANC gegründet. Gründungspräsident war Dr. Klaus Buschmann aus Nürnberg.
Seit 1997 gibt der BNC eine eigene Verbandszeitschrift heraus. In den ersten Jahren hieß die Zeitschrift „Der niedergelassene Chirurg“, ab 2003 dann „Chirurgen Magazin“. Ab 1997 ist der BNC auch an den EBM-Verhandlungen mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung beteiligt.
Im März 1999 fand der erste Bundeskongress der niedergelassenen Chirurgen in Nürnberg statt. Waren es beim ersten BNC-Kongress noch etwa 450 Teilnehmer, finden heute regelmäßig rund 1.200 Chirurgen und Praxismitarbeiter den Weg zum Bundeskongress Chirurgie nach Nürnberg.
Im Jahr 1999 veröffentlichte der BNC einen Katalog ausgewählter Eingriffe, die problemlos ambulant erbracht werden können und die auf Basis der bereits definierten Sonderentgelte bezahlt werden sollen – grundlegende Pionierarbeit für den letztlich 2000 präsentierten Katalog ambulanter und stationsersetzender Leistungen nach § 115b SGB V, der mittlerweile nur kurz „AOP-Katalog“ genannt wird.
Im März 2000 trat der BNC-Gründungsvorsitzende Dr. Klaus Buschmann aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück, Nachfolger wurde der Hamburger Chirurg Dr. Manfred Giensch.
Im November 2000 präsentierte der BNC erstmals einen Katalog Individueller Gesundheitsleistungen (IGeL) zusammen mit Empfehlungen für die Umsetzung und Abrechnung.
Im Jahr 2001 übernahm Sönke Gedaschko die Geschäftsführung des BNC und Rosemarie Plassmann die Leitung der BNC-Geschäftsstelle in Hamburg.
Im Jahre 2002 ging die Online-Suchmaschine „Chirurgensuche“ an den Start, mit der Patienten nach Chirurgen in ihrer Umgebung suchen können. Nach dem Rücktritt von Dr. Manfred Giensch wurde im November der Stuttgarter Chirurg Dr. Dieter Haack zum BNC-Vorsitzenden gewählt.
Das Jahr 2003 steht ganz im Zeichen der Verhandlungen für den neuen EBM, der angesichts der langen Vorbereitungszeit nur „EBM 2000Plus“ genannt wird. Für den BNC ist KBV-Insider und BNC-Gründungsmitglied Dr. Michael Scholz aus Essen mit dabei.
Am 11. Mai 2003 löste der Tod von BNC-Gründungspräsident Dr. Klaus Buschmann Trauer und Bestürzung im ganzen Verband aus.
Im April 2004 startete der BNC bundesweite Trainings zum Qualitätsmanagement (QM) in Kooperation mit der KBV.
Im Jahr 2005 wurde der BNC-Vorsitzende Dr. Dieter Haack in den beratenden Fachausschuss der KBV-Vertreterversammlung und in den beratenden Fachausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses gewählt.
Ende 2005 ruhte in vielen chirurgischen Praxen aus Protest gegen Punktwertverfall, Budgetierung und überbordende Bürokratie das Skalpell. Der BNC schloss sich der „Potsdamer Runde“ an, einem informellen Gesprächskreis, in dessen Rahmen sich die angeschlossenen Berufsverbände über die Anliegen der Fachärzte austauschen konnten.
Im Jahre 2006 beteiligte sich der BNC zusammen mit etlichen anderen Berufsverbänden an mehreren nationalen Protesttagen gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung.
Im Jahr 2007 veröffentlichte der DFV das „Rürup-Gutachten“, ein gemeinsames Werk des Darmstädter Gesundheitsökonomen Prof. Bert Rürup und des Berliner Instituts für Gesundheits- und Systemforschung (IGES). Das Gutachten belegte, dass die ambulante fachärztliche Versorgung in Deutschland kein Kostentreiber ist, sondern im Gegenteil sehr effiziente Strukturen aufweist. Im Laufe des Jahres war der BNC intensiv an den Verhandlungen für eine EBM-Reform beteiligt, mit der das Ende floatender und damit unkalkulierbarer Punktwerte eingeläutet wird.
Im Jahr 2008 erzielten niedergelassene Chirurgen immer mehr Einkünfte aus Direktverträgen der Integrierten Versorgung (IV). Bei den Vertragsverhandlung und –gestaltung kommt ihnen damals wie heute der gute Organisationsgrad in den regionalen ANC zugute.
Im Jahr 2009 organisierte der BNC erstmals eine eigene Sitzung beim Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Thema: die notwendige Verzahnung der Sektoren im Gesundheitswesen. Gleichzeitig schritt die Vernetzung des BNC mit anderen fachärztlichen Berufsverbänden voran. Unter dem Dach des Deutschen Facharztverbandes (DFV) und der Allianz Deutscher Ärzteverbände erarbeiteten die Verbände gemeinsame Wahlprüfsteine, Wahlbarometer und Wartezimmerplakate für die Patientenaufklärung. Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Ambulantes Operieren (BAO), der sich 2009 personell neu aufgestellt hat.
Ende 2010 sorgte das „Wille-Gutachten“ für Aufsehen: Gemeinsam mit dem DFV und der Potsdamer Runde hatte der BNC bei Prof. Eberhard Wille ein gesundheitsökonomisches Gutachten in Auftrag gegeben. Ergebnis: Niedergelassene Fachärzte sind für das deutsche Gesundheitssystem unverzichtbar, angesichts des demografischen Wandels droht aber ein besorgniserregender Facharztmangel.
Im Jahr 2011 richtete der BNC seinen Jahreskongress erstmals gemeinsam mit dem BAO und dem BDC sowie eine Reihe weiterer Verbände und Fachgesellschaften aus. Auf politischer Ebene beteiligte sich der BNC intensiv an der Diskussion über zwei neue Phänomene in der medizinischen Versorgungslandschaft: die geplante neue Ebene der „Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung“ (ASV) und der zunehmende Einsatz von Honorarärzten im Krankenhaus.
Im Jahr 2012 wehrte sich der BNC zusammen mit anderen Berufsverbänden gegen die Verunglimpfung von Vertragsärzten durch den GKV-Spitzenverband , die immer groteskere und unsachlichere Züge annahm. Im Juli 2012 trat der BNC dem Spitzenverband Fachärzte bei, der aus der Potsdamer Runde hervorgegangen ist und die politische Arbeit der fachärztlichen Berufsverbände bündeln soll.
Im Herbst 2012 tobte nach einer desaströsen Honorarrunde heftiger Streit zur Zukunft des Sicherstellungsauftrages. Auch viele BNC-Mitglieder beteiligten sich an Protesten und Praxisschließungen.
Das Jahr 2013 steht erneut ganz im Zeichen der Bundestagswahlen im September. Ebenso wie die meisten anderen ärztlichen Berufsverbände positioniert sich der BNC eindeutig gegen die von SPD, Grünen und Linken favorisierte Bürgerversicherung.

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